Kräuter für Tiere

07.06.2015

Die meisten wildlebenden Tiere nutzen die Natur-Apotheke ganz intuitiv und fressen bei bestimmten Symptomen passende Gräser, Blätter, Rinden oder Wurzeln. Wir kennen das ja auch von unseren Hunden und Katzen, die Gras fressen, um den Speichelfluss oder die Verdauung zu fördern oder um zu erbrechen.

Welche Kräuter sind für mein Tier geeignet?

Grundsätzlich alle, die in der Humanmedizin auch verwendet werden, da die Wirkung für Mensch und Säugetier die gleiche ist. Das heißt, eine Pflanze die beim Menschen der Verdauung dient, tut dies auch beim Großteil der Tiere, eine die schmerzstillend wirkt, lindert den Schmerz auch bei unseren Vierbeinern usw.

Was muss ich bei der Fütterung von Kräutern beachten?
Kräuter enthalten Substanzen, die die Heilung des betroffenen Tieres unterstützen - wenn sie richtig dosiert werden und nur über einen begrenzten Zeitraum verabreicht werden.

WICHTIG!

  • Die Menge muss dem Körpergewicht des Tieres angepasst sein, denn pflanzliche Mittel sind nicht generell harmlos oder haben nur positive Wirkung.
  • Bei andauernder Verfütterung von Kräutern tritt ein Gewöhnungseffekt auf, sodass sie im Erkrankungsfall keine positive Wirkung mehr zeigen.
  • Kräuter haben einen hohen Gehalt an Mineralstoffen, speziell an Calcium. Eine Überversorgung kann zu deshalb Organschäden, wie Organverkalkung oder der Ausbildung von Blasengrieß oder Blasensteinen führen.
  • Anhaltende Probleme bzw. Not- oder Akutfälle sollten unbedingt tierärztlich geklärt und in diesem Fall die Heilpflanzen nur begleitend eingesetzt werden.

Es ist also sehr wesentlich, sich professionell beraten zu lassen oder sich mit der Kräuterpädagogik zu beschäftigen und sich ein solides Hintergrundwissen über die Wirkung der einzelnen Pflanzen und Pflanzenteile anzueignen. Ganz besonders gilt das natürlich, wenn man die Kräuter selbst sammelt.

Kleine Kräuterkunde

Ackerschachtelhalm: nierendurchspülend

Anis: auswurffördernd, krampflösend, antibakteriell, tonisierend

Arnika: antibakteriell, blutreinigend, entzündungshemmend, harntreibend, krampflösend, schmerzstillend

Brennnessel: stoffwechselanregend, durchblutungsfördernd, gefäßerweiternd

Birke: nieren- und harnwegdurchspülend, blutreinigend

Echinacea: antibakteriell, immunstärkend

Efeu: entkrampfend, schleimabtransportierend

Ginko: durchblutungsfördernd

Hagebutte: entzündungshemmend, schmerzlindernd

Holunderbeeren: anregend, krampflösend, pilztötend, schleimlösend

Ingwer: verdauungsfördernd, appetitanregend

Johanniskraut: abschwellend, adstringierend, antibakteriell, beruhigend, entzündungshemmend, krampflösend, schleimlösend, schmerzstillend, tonisierend

Leinsamen: verdauungsfördernd

Löwenzahn: blutreinigend, blutbildend

Melisse: krampflösend, ausgleichend, beruhigend bei Blähungen, antibakterielle und antivirale Wirkung

Minze: antibakteriell, beruhigend, entzündungshemmend, keimtötend, krampflösend, schmerzstillend, tonisierend

Mistel: beruhigend, blutstillend, entzündungshemmend, harntreibend, krampflösend, tonisierend

Oregano: antiseptisch, antiviral

Ringelblume: abschwellend, adstringierend, antibakteriell, anregend, entzündungshemmend, krampflösend, pilztötend, reinigend

Salbei: antibakteriell, entzündungshemmend, krampflösend, adstringierend, tonisierend

Sanddorn: kreislaufunterstützend

Schafgarbe: blutreinigend, krampflösend

Schwarzkümmel: anregend, antibakteriell, antiseptisch, entzündungshemmend, harntreibend, verdauungsfördernd

Spitzwegerich: antibakteriell, adstringierend, blutreinigend, entzündungshemmend, harntreibend, schleimlösend

Teufelskralle: abschwellend, blutverdünnend, entzündungshemmend, schmerzmildernd

Thymian: hustenreizlindernd, schleimlösend, abtransportierend, entkrampfend

Wacholder: antibakteriell, schleimlösend, schmerzlindernd, tonisierend

Weißdorn: kreislaufunterstützend, herztätigkeitsunterstützend, durchblutungsfördernd

Wermut: fiebersenkend, appetitanregend

Kräuterqualitäten nach TCM (Traditionelle chinesische Medizin):

  • Kräuter die Hitze ausleiten/ zum Schwitzen führen (zB. Lindenblüte):
  • Bei Erkältungen und Fieber
  • Kräuter die Erbrechen auslösen (zB. isländisches Moos oder Ackerschachtelhalm):
  • Bei Vergiftungen
  • Harmonisierende Kräuter (zB. Zimt, Süßholz, Fenchel):
  • Bei Verdauungsproblemen
  • Bei bakteriellen oder viralen Infekten
  • Bei schwachen und empfindlichen Tieren
  • Wärmende Kräuter (zB. Knoblauch, Liebstöckl, Alant):
  • Bei Kälte-Schmerz-Symptomen (wenn ein Schmerz vermehrt in Verbindung mit kaltem Wetter auftritt)
  • Klärende Kräuter (zB. Enzian, Eukalyptus, Faulbaumrinde, Spitzwegerich):
  • Bei Fieber, Entzündungen, Ekzemen, Magengeschwüren, Bronchitis
  • Bei blutenden und offenen Stellen
  • Reduzierende, verteilende Kräuter (zB. Pinellie, weiße Pfingstrose, Oregano):
  • Bei Knoten, Tumoren, Zysten, Schleimansammlungen
  • Anregende, tonisierende Kräuter (zB. Baldrian, Bitterorange, Ginseng, Schafgarbe, Rosmarin, Hortensie):
  • Erhöhen die Lebenskraft allgemein!
  • Adstringierende (zusammenziehende) Kräuter (zB. Brombeerblätter, schwarzer Holunder, Zitronenmelisse, Zitrone):
  • Bei Durchfallerkrankungen, Sickerblutungen, Harntröpfeln
  • Stärken die Zellmembran!