JOY SKILLS - Teil 11
"Die große Gabe des Menschen ist die Fähigkeit zur Empathie."
Meryl Streep
EMPHATIE und EINFÜHLUNGSVERMÖGEN
Empathie und Einfühlungsvermögen sind Schlüsselkompetenzen für ein erfülltes
Leben und ein solides Miteinander!
Was genau ist Empathie?
Grundlage der Empathie ist die Selbstwahrnehmung – je offener wir für unsere eigenen
Emotionen, Gedanken und Entscheidungen sind, desto besser können wir die
Gedanken, Emotionen und Motive anderer erkennen/nachempfinden, uns darauf
einlassen und angemessen darauf reagieren.
Empathische Menschen sind in der Lage, Mimik/Gestik/Körperhaltung zu lesen,
unterschwellige emotionale Signale wahrzunehmen/nachzuempfinden und
Verhaltensweisen nachzuvollziehen.
Die 4 Säulen der Empathie:
WAHRNEHMUNG: Wie geht es dem
anderen?
Wahrnehmung von Emotionen, Stimme, Aussagen, Gestik, Mimik
VERSTÄNDNIS: Warum geht es der
anderen Person so?
Verständnis für Ursache, Motive und Umstände
ERWARTUNG/ ANTIZIPATION: Wie wird die andere Person
reagieren?
Emotional? Rational?
RESONANZ: Wie reagiere ich darauf?
Mit Mitgefühl, Rücksicht, passenden Worten, Akzeptanz
Warum ist das für ein glückliches Leben
wichtig?
Menschen mit hoher Empathie sind in der Regel glücklicher, weil
sie ihre eigenen Emotionen besser regulieren und kontrollieren können, was ganz
automatisch zu einem besseren Wohlbefinden führt. Empathie ist auch ein wichtiger Spiegel und Schlüssel zu den eigenen Talenten.
Außerdem verlaufen bei
empathischen Menschen, die meisten zwischenmenschlichen Beziehungen sehr harmonisch
und diplomatisch, was ebenso für ein erfülltes und glückliches Leben von großer
Bedeutung ist!
Tiefe, erfüllte Beziehungen können erst dann entstehen, wenn Menschen ihre
Gedanken und Gefühle teilen, sich wirklich kennen, akzeptieren und verstehen.
Empathisches Verhalten macht sympathisch
und motiviert andere, mehr aus sich zu machen.
Durch aufmerksames Beobachten von Körpersprache (Gestik, Mimik, Körperhaltung), Wortwahl und Tonfall ihrer Mitmenschen, sind empathische Menschen in der Lage sich in die Gedanken- und Gefühlswelt dieser zu versetzen. So fällt es empathischen Menschen leichter, zu erkennen und zu verstehen, was ihre Mitmenschen denken, fühlen oder wollen. Dadurch ist es ihnen wiederum möglich, Motive und Beweggründe zu erkennen oder besser abzuschätzen, und mit entsprechenden Taten oder Worten darauf einzugehen.
Mitgefühl oder Mitleid sind von Empathie zu unterscheiden!
Mitgefühl/Mitleid bedeutet mitzufühlen und mitzuleiden.
Empathie bedeutet, das Denken oder Fühlen anderer nachvollziehen
und verstehen zu können, sowie angemessen darauf reagieren zu können. Empathische Menschen tauchen also nicht in das Gefühlsleben anderer ein oder lassen sich gar von destruktiven
Emotionen anderer, runterziehen.
Mitleiden kostet Kraft/Energie (die eigene)!
Empathie gibt Kraft/Energie!
Es gibt drei Arten der Empathie:
Die affektive Empathie beschreibtdie Fähigkeit, sich instinktiv und automatisch (affektiv) in seine Mitmenschen einzufühlen und mit Ihnen mitzufühlen und auf deren Gefühle angemessen zu reagieren.
Die kognitive Empathie befähigt dazu, Emotionen zu erkennen und die Gefühlswelt anderer zu verstehen. Allerdings nur mit dem Verstand, also rein rational! Erst durch die "emotionale Empathie", kann die Stimmungen selbst nachempfunden werden.
Die soziale Empathie beschreibt das Vermögen, sich auf Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kulturen, Altersgruppen sowie verschiedene Temperamente und Charaktere einzustellen.
Tatsächlich hat Empathie viele Facetten. Sie ist eines der stärksten Skills!
7 Tipps um deine Empathie zu
trainieren:
1. Höre aktiv zu!
Gute Zuhörer sind zugleich gute Fragesteller. Das vermittelt
Verständnis und Wertschätzung.
2. Sei offen!
Erst wenn wir unvoreingenommen (ohne Vorurteile) auf andere zugehen, können wir
eine Beziehung aufbauen.
3. Beobachte!
Beobachte deine Mitmenschen und entwickle so ein besseres
Verständnis für deren Beweggründe.
Welche Gewohnheiten haben sie? Wie leben sie? Wie reagieren sie auf bestimmte
Auslöser?
4. Zeige Interesse!
Nur wenn wir uns wirklich für unsere Mitmenschen interessieren, können
wir deren Emotionen erkennen und nachvollziehen.
5. Hinterfrage!
Versuche Motive zu hinterfragen und nachzuempfinden bzw. zwischen den Zeilen zu lesen.
Oft bleiben die waren Beweggründe sonst unausgesprochen, was wiederum zu
Missverständnissen führen kann.
6. Drücke Verständnis aus!
Durch Verständnis entsteht Verbundenheit und Vertrauen. Wer sich
verstanden fühlt und vertraut, öffnet sich. In Gegenwart von verständnisvollen
und empathischen Menschen, fühlt man sich sofort wohler.
7. Nimm dir Zeit!
Empathie braucht Zeit, denn es kostet Zeit, zuerst sich selbst
und dann andere wirklich kennenzulernen.
Oft verbessert sich die Empathie mit zunehmendem Alter, weil wir auf einen
wachsenden Erfahrungsschatz und Menschenkenntnis zurückgreifen können.
Mögliche Nachteile für empathische
Menschen:
Übermäßiges Einfühlungsvermögen kann an die eigene
Belastungsgrenze führen, nämlich genau dann, wenn der Fokus zu sehr bei den
Bedürfnissen und Gefühlen anderer liegt und man nicht "Nein" sagen
kann.
Wer besonders empathisch und noch dazu sehr gutgläubig ist, fällt leichter auf
Schauspieler und toxische Menschen herein
und ist anfälliger für Manipulationen.
"Wer sich selbst recht kennt,
kann sehr bald alle anderen Menschen kennenlernen."
Georg Christoph Lichtenberg