SEI (NICHT SO) NEUGIERIG!

21.03.2021

Sei nicht so neugierig! .... wer kennt diese Worte aus der Kindheit? Ich glaube mich zu erinnern, dass ich diese Aufforderung mehrmals gehört habe. Gut, dass ich mich nicht daran gehalten habe! :)
Ich war immer schon sehr neugierig und wissbegierig und das ist auch heute noch so.

Wenn wir aufhören (oder nie anfangen), uns für Dinge zu interessieren und neugierig zu sein, verselb­ständigt sich schnell eine träge Haltung meist gepaart mit chronisch schlechter Laune.

Neugier macht Freude und löst sogar Hochgefühle aus! Wenn man also seine Neugierde nicht auslebt und sie unterdrückt, oder nicht fördert, verzichtet man auch auf einen Teil seines persönlichen Glücks. Neue Eindrücke und Erfahrungen kurbeln die Dopaminausschüttung ("Glückshormon") im Gehirn an. Dopamin ist wiederum der Stoff, der uns antreibt und nach neuen Eindrücken suchen lässt.
Ein niedrige Dopamin-Spiegel hingegen, ist immer mit reduzierter Motivation und verminderter Begeisterung verbunden.
Wenn du deine Neugier und dein Interesse verloren hast, dann könntest du also zuallererst, deinen Dopaminspiegel erhöhen!

Wenn du genug Dopamin in dir hast, wirst du merken, wie die Lebensgeister erwachen und du zu neuen Schandtaten bereit bist, jetzt hast du die beste Ausgangsposition, ...

... um dein Wissen zu erweitern und zu vertiefen und Fragen zu stellen, zu Themen, die dich faszinieren und in den Bann ziehen. Lies über Denker, Künstler und andere Leute, deren Arbeit du bewunderst. Finde heraus, wie sie gelebt und gedacht haben, was sie in ihrem Schaffen angetrieben hat.

... um Selbstreflexion zu üben, um bestehende belastende Situationen zu analysieren und auf Lösungen zu stoßen.
"Wenn dich etwas stört, deine Gedanken nicht zur Ruhe kommen, versuche, dich der Innenwelt mit freundlicher Neugier zu nähern", rät die US­-amerikanische Psychologin Ruth Baer. "Statt deinen inneren Aufruhr zu ignorieren oder zu verdrängen, öffne dich ihm, ohne zu beurteilen, was du vorfindest. Begrüße deine Gefühle freundlich, wie respektable Gäste."

... um neue Herausforderungen anzunehmen und die Angst vor dem Scheitern zu verlieren. Sei dir dabei bewusst, dass Scheitern, auch eine Bereicherung sein kann! Die Erfahrung, dass etwas nicht so klappt, wie wir gedacht haben, bietet oft großartige Lernmöglichkeiten und neue Optionen.
Suche bewusst nach neuen Erfahrungen: Iss etwas, was du nie zuvor gegessen hast, höre eine andere Musikrichtung, besuche ein Museum oder einen anderen interessanten Ort, den du noch nicht kennst, oder versuche, von etwas neues zu lernen oder auch größere Projekte umzusetzen. Neuland zu betreten ist eine der schönsten und einfachsten Arten, die eigene Neugier herauszufordern.

... um Achtsamkeit zu üben. Mach mehr aus scheinbar langweiligen und bekannten Situationen im Alltag und sieh dich zB. im Supermarkt an der Kassa genau um (statt dein Handy zu checken). Betrachte die Etiketten auf deinen Lebensmitteln oder beobachte, was andere Leute beim Warten tun oder was sie aufs Förderband legen.
Kurzum: Sieh dir aufmerksam an, was du normalerweise gar nicht bemerken würdest. Die Umwelt mit neugierigem Erstaunen wahrzunehmen ist in der buddhistischen Tradition sogar eine Meditationsübung - sie schult den offenen Geist.

... um eventuell deine Perspektive zu wechseln. Gibt es Themen, zu denen du eine ganz feste Überzeugung hast? Bei denen dir deine Position vollkommen klar ist? Ob politische Meinung, deine Haltung zur Umweltsituation oder einem Menschen, den du nicht leiden kannst - versuche mal, die Dinge aus einer anderen Per­spektive zu betrachten. Recherchiere, was Menschen anderer Ansicht denken und warum, und versuche, die Welt aus deren Sicht zu sehen.

Mit dem optimalen Grad der Aktivierung unserer Neugierde sind wir unserem "Flow" (der totale Einklang mit uns selbst) ganz nah. Nach dem Yerkes-Dodson-Gesetz befinden wir uns optimal zwischen totaler Langeweile und grandioser Überforderung. Wir bewegen uns in einem "entspannten Feld", in dem wir unsere Wissbegierde lustvoll ausleben können.

Zeitmangel, Druck, Scham oder Unzufriedenheit stören dieses "entspannte Feld". Auch unser "Flow" ist dahin. Sind wir von Angst getrieben, wird jeder Antrieb zur Neugierde gehemmt.

Achja, bei Sensationslust und Penetranz hört die gesunde Neugier auf und beginnt die übertriebene.

"Wir haben einen angeborenen Hunger nach Neuem haben, Das Gehirn lechzt nach unbekannten Sinneseindrücken und belohnt uns mit einer Art Drogenrausch, wenn wir etwas Neues anschauen, hören oder fühlen." Irving Biederman

In meinem Buch findest du zahlreiche weitere Tipps, wie du dein Leben etwas anders, neuer, leichter, entspannter, besser, glücklicher und gesünder leben kannst!






Bild/Künstler: "EckaBe"

Auch das Bild ist käuflich! Bei Interesse bitte eine Nachricht an mich, ich stelle dann den Kontakt zum Künstler her.