Kräuter für Tiere

Die
meisten wildlebenden Tiere nutzen die Natur-Apotheke ganz intuitiv und fressen
bei bestimmten Symptomen passende Gräser, Blätter, Rinden oder Wurzeln. Wir
kennen das ja auch von unseren Hunden und Katzen, die Gras fressen, um den
Speichelfluss oder die Verdauung zu fördern oder um zu erbrechen.
Welche Kräuter sind für mein Tier geeignet?
Grundsätzlich alle, die in der Humanmedizin auch verwendet werden, da die Wirkung für Mensch und Säugetier die gleiche ist. Das heißt, eine Pflanze die beim Menschen der Verdauung dient, tut dies auch beim Großteil der Tiere, eine die schmerzstillend wirkt, lindert den Schmerz auch bei unseren Vierbeinern usw.
Was muss ich bei der Fütterung
von Kräutern beachten?
Kräuter enthalten Substanzen, die die Heilung des betroffenen Tieres
unterstützen - wenn sie richtig dosiert werden und nur über einen begrenzten Zeitraum
verabreicht werden.
WICHTIG!
- Die Menge muss dem Körpergewicht des Tieres angepasst sein, denn pflanzliche Mittel sind nicht generell harmlos oder haben nur positive Wirkung.
- Bei andauernder Verfütterung von Kräutern tritt ein Gewöhnungseffekt auf, sodass sie im Erkrankungsfall keine positive Wirkung mehr zeigen.
- Kräuter haben einen hohen Gehalt an Mineralstoffen, speziell an Calcium. Eine Überversorgung kann zu deshalb Organschäden, wie Organverkalkung oder der Ausbildung von Blasengrieß oder Blasensteinen führen.
- Anhaltende Probleme bzw. Not- oder Akutfälle sollten unbedingt tierärztlich geklärt und in diesem Fall die Heilpflanzen nur begleitend eingesetzt werden.
Es ist also sehr wesentlich, sich professionell beraten zu lassen oder sich mit der Kräuterpädagogik zu beschäftigen und sich ein solides Hintergrundwissen über die Wirkung der einzelnen Pflanzen und Pflanzenteile anzueignen. Ganz besonders gilt das natürlich, wenn man die Kräuter selbst sammelt.
Kleine Kräuterkunde
Ackerschachtelhalm: nierendurchspülend
Anis: auswurffördernd, krampflösend, antibakteriell, tonisierend
Arnika: antibakteriell, blutreinigend, entzündungshemmend, harntreibend, krampflösend, schmerzstillend
Brennnessel: stoffwechselanregend, durchblutungsfördernd, gefäßerweiternd
Birke: nieren- und harnwegdurchspülend, blutreinigend
Echinacea: antibakteriell, immunstärkend
Efeu: entkrampfend, schleimabtransportierend
Ginko: durchblutungsfördernd
Hagebutte: entzündungshemmend, schmerzlindernd
Holunderbeeren: anregend, krampflösend, pilztötend, schleimlösend
Ingwer: verdauungsfördernd, appetitanregend
Johanniskraut: abschwellend, adstringierend, antibakteriell, beruhigend, entzündungshemmend, krampflösend, schleimlösend, schmerzstillend, tonisierend
Leinsamen: verdauungsfördernd
Löwenzahn: blutreinigend, blutbildend
Melisse: krampflösend, ausgleichend, beruhigend bei Blähungen, antibakterielle und antivirale Wirkung
Minze: antibakteriell, beruhigend, entzündungshemmend, keimtötend, krampflösend, schmerzstillend, tonisierend
Mistel: beruhigend, blutstillend, entzündungshemmend, harntreibend, krampflösend, tonisierend
Oregano: antiseptisch, antiviral
Ringelblume: abschwellend, adstringierend, antibakteriell, anregend, entzündungshemmend, krampflösend, pilztötend, reinigend
Salbei: antibakteriell, entzündungshemmend, krampflösend, adstringierend, tonisierend
Sanddorn: kreislaufunterstützend
Schafgarbe: blutreinigend, krampflösend
Schwarzkümmel: anregend, antibakteriell, antiseptisch, entzündungshemmend, harntreibend, verdauungsfördernd
Spitzwegerich: antibakteriell, adstringierend, blutreinigend, entzündungshemmend, harntreibend, schleimlösend
Teufelskralle: abschwellend, blutverdünnend, entzündungshemmend, schmerzmildernd
Thymian: hustenreizlindernd, schleimlösend, abtransportierend, entkrampfend
Wacholder: antibakteriell, schleimlösend, schmerzlindernd, tonisierend
Weißdorn: kreislaufunterstützend, herztätigkeitsunterstützend, durchblutungsfördernd
Wermut: fiebersenkend, appetitanregend
Kräuterqualitäten nach TCM (Traditionelle chinesische Medizin):
- Kräuter die Hitze ausleiten/ zum Schwitzen führen (zB. Lindenblüte):
- Bei Erkältungen und Fieber
- Kräuter die Erbrechen auslösen (zB. isländisches Moos oder Ackerschachtelhalm):
- Bei Vergiftungen
- Harmonisierende Kräuter (zB. Zimt, Süßholz, Fenchel):
- Bei Verdauungsproblemen
- Bei bakteriellen oder viralen Infekten
- Bei schwachen und empfindlichen Tieren
- Wärmende Kräuter (zB. Knoblauch, Liebstöckl, Alant):
- Bei Kälte-Schmerz-Symptomen (wenn ein Schmerz vermehrt in Verbindung mit kaltem Wetter auftritt)
- Klärende Kräuter (zB. Enzian, Eukalyptus, Faulbaumrinde, Spitzwegerich):
- Bei Fieber, Entzündungen, Ekzemen, Magengeschwüren, Bronchitis
- Bei blutenden und offenen Stellen
- Reduzierende, verteilende Kräuter (zB. Pinellie, weiße Pfingstrose, Oregano):
- Bei Knoten, Tumoren, Zysten, Schleimansammlungen
- Anregende, tonisierende Kräuter (zB. Baldrian, Bitterorange, Ginseng, Schafgarbe, Rosmarin, Hortensie):
- Erhöhen die Lebenskraft allgemein!
- Adstringierende (zusammenziehende) Kräuter (zB. Brombeerblätter, schwarzer Holunder, Zitronenmelisse, Zitrone):
- Bei Durchfallerkrankungen, Sickerblutungen, Harntröpfeln
- Stärken die Zellmembran!