Farblichttherapie für MENSCH und TIER

11.05.2015

Ohne Licht gäbe es keine Farbe auf der Welt. Lässt man weißes Licht durch ein Glasprisma fallen, sieht man, dass sich das Licht in dem Glasköper bricht und in verschiedene Farben aufspaltet. Denn Licht besteht aus elektromagnetischen Wellen, wobei jede Farbe eine andere Wellenlänge hat und im Prisma unterschiedlich stark gekrümmt wird. Das bedeutet: Weißes Licht ist aus farbigen Lichtern, den sogenannten Spektralfarben, zusammengesetzt.

Im Tierreich spielen Farben eine wichtige Rolle. Die vom Tier entwickelten Farben nützen der ,,Liebeswerbung" (Pfaue, Fasane, Singvögel,...) als auch der Tarnung oder Anpassung (Chamäleon, Tintenfisch,...).

Auch Farblichtstrahlen von außen beeinflussen die Tiere. In Versuchen wurde herausgefunden, dass zum Beispiel Ameisen, die sich in einem mit rotem Glas bedeckten Kästchen befanden, nervös und unruhig wurden, während Ameisen in einem mit blauem oder violettem Glas versehenem Kästchen sich wieder beruhigten und langsamer wurden.

Ein Chamäleon erkrankt oder stirbt nach 1/2 Stunde hinter rotem Glas, da das von Natur aus träge Tier plötzlich hastig wird, seine Farbe wechselt von braun zu gelb, dann zu schmutzigweiss. Im grünen und blauen Licht fühlt das Chamäleon sich wohl. Kühe in lindgrün gestrichenen Ställen geben wesentlich mehr Milch als solche in weiß oder grau getünchten Ställen.

Neurophysiologen in Georgien stellten fest, dass bei Katzen das Zentrum für Farberkennung in der Großhirnrinde außerhalb des Sehzentrums liegt. Sie sind also nicht farbenblind, wie lange angenommen, sondern nehmen visuelle Informationen in zwei Nervenzentren wahr und können auf das Unterscheiden von Farben trainiert werden.

Licht bedeutet Nahrung für unser autonomes Nervensystem. Die Wirkung von Licht dringt nicht nur durch das Auge in den Organismus ein. Man hat festgestellt, dass sich der Stoffwechselhaushalt von Blinden nur unwesentlich von dem sehender Personen unterscheidet. Auch völlig erblindete Personen verspüren einen ,,Farbdrang" - so bevorzugen beispielsweise organisch gesunde Blinde vorwiegend Blau. Manche können die Farben auch ,,erspüren", wie russische Versuchsreihen ergaben.

Hinter dem ,,Hunger nach Sonne und Licht" kann man bei den meisten Menschen auch einen ,,Hunger" nach bestimmten Farben feststellen (auch wenn das oft nicht bewusst ist). In Versuchen wurde festgestellt, dass TBC-Kranke etwa nach Rot ,,hungern", während Gallenkranke oder Personen, die leicht zum Erbrechen neigen, Gelb ablehnen.

In Ländern mit karger Vegetation (wenig Farben) kann man einen weit höheren Alkohol- und Drogenkonsum feststellen als in Landschaften mit normaler und üppiger Flora. Den aus Farbmangel entstandenen Hang zu Depressionen bzw. ständiger Gereiztheit kann man durch künstliche Farbgebung abmildern (in Island werden Hausfassaden mit grellen und aufdringlichen Farben gestrichen).

Die Aufnahme von Farben durch die Nahrung (Eigenfarbe der Nahrung) zum Zwecke eines stabilen Farbengleichgewichts ist für den menschlichen Körper empfehlenswert.

Bei Tieren kann man die Wirkung der Farben eher über Lichtbestrahlung bzw. durch Hinzufügen von Farben in der Umgebung (zB. blaue Decke, gelbe Unterlage,...) forcieren.

Schon Paracelsus (1493-1541) erkannte, dass Krankheit ,,Unordnung im Organismus" bedeutet. Für ihn gibt es keine Krankheiten, sondern nur kranke Menschen. Demnach gibt es keine Heilmittel gegen Krankheiten, sondern nur ,,Heilkräfte", die in richtiger Dosierung bei richtiger Wahl zum richtigen Zeitpunkt dem Kranken die Möglichkeit zur Selbstheilung bieten.

Die Geschichte der Farblicht-Therapie (Color-Therapie) geht weit zurück.

Die Ursprünge finden sich in Atlantis, wie Platon (427-347 v. Chr.) in seinen Berichten schreibt.

Das Alte Testament sowie Hieroglyphenschriften erzählen von Lichtritualen und Sonnenlicht-Heiltempeln.

Im alten China durften bestimmte Farben nur von Leuten in bestimmten Ämtern getragen werden (zB. Gelb nur vom Kaiser, Mandarin nur von hohen Amtspersonen). Auch die alte Tradition der Chinesischen Medizin gibt hier Beispiele für die Verwendung der Farben - Darmkranke bestrich man mit gelber Farbe, Epileptiker wurden auf violette Teppiche gesetzt und die Fenster mit violetten Vorhängen verhängt, Scharlachkranke wickelte man in rote Gewänder und bestrahlte sie mit rotem Licht,... Man erkannte bereits früh die Zuordnung von Farben zu Gefühlseindrücken (Rot = Freude, Schwarz = Angst,..). Man wusste beispielsweise, dass Rot die Herztätigkeit anregt und Gelb auf den Darm wirkt.

Auch in der Volksheilkunde Europas finden sich Hinweise - nach einem alten deutschen Hausrezept hüllt man den mit Gicht oder Rheuma befallenen Körperteil in eine mit Indigo gefärbte Schürze ein oder man legt bei Milchstauung und Brustdrüsenentzündung blaues Zuckerpapier auf .

Heute ist erwiesen und auch aus medizinischer Sicht anerkannt, dass Blaulicht entzündungshemmend wirkt. Rotlicht wird bei Erkältung oder Verkühlung eingesetzt. Hierbei wirkt allerdings auch die Wärme des Lichts, die in der Farblicht-Therapie keine Rolle spielt bzw. nicht eingesetzt wird - hier wirkt lediglich die Farbe.

Die Anfänge bzw. die Vorläufer der heutigen modernen Color-Therapie finden sich etwa 1878 durch die Veröffentlichung der Schriften von Edwin D. Babbitt, wodurch die Forschung in diesem Bereich erstmals weltweite Anerkennung fand.

Die Farblicht-Therapie kann den menschlichen Organismus zur Selbstheilung anregen. Je stärker das energetische, physiologische und feinstoffliche Gleichgewicht des Organismus gestört ist, desto stärker wird das Verlangen nach der regulierenden Farbe. Die Regulation durch Farben bewirkt ein gleichmäßiges Zusammenspiel aller organischen, physischen, chemischen und seelischen Vorgänge im Körper.

WIRKUNG DER FARBEN

ROT
ZUORDNUNG: Lebenskraft, Energie, Aktivität, Bewegung, Hitze, Tatkraft, Erregung (pos. und neg., wie zB. Liebe/Hass, Aufbau/Zerstörung, Anerkennung/ Ablehnung)

WIRKUNG: anregend, beschleunigend, Steigerung der Herz- und Pulsfrequenz, antreibend, durchblutungsfördernd, erweiternd,...

ORANGE
ZUORDNUNG: mild, aufbauend, kräftigend, positiv verhaltend, fröhlich, gesundheitsfördernd

WIRKUNG: stoffwechselfördernd, regt Nierenfunktion an, antidepressiv, antilethargisch

GELB
ZUORDNUNG: Leichtigkeit, heiter, aufmunternd, behaglich, ausgleichender Charakter

WIRKUNG: wirkt stimulierend auf die Drüsenfunktion, schleimhautaktivierend, nervenstärkend, beeinflusst die Leber

GRÜN
ZUORDNUNG: Neutralität

WIRKUNG: ausgleichend, besänftigend, vermittelnd, Ruhe, Erholung, Regeneration, lässt Kräfte sammeln, positive Stimmung

BLAU
ZUORDNUNG: Ruhe, Kälte, Bewegungsarmut, Dunkelheit, Entspannung, Schlaf

WIRKUNG: verlangsamt die Pulsfrequenz, auflösend, zusammenziehend, anti-bakteriell, zersetzend, durchblutungshemmend, wachstumshemmend Herabsetzung der Schmerzbereitschaft, verhärtend, organisch und seelisch dämpfend

VIOLETT
ZUORDNUNG: Ausgleichende Funktion, Erhabenheit, Macht, Distanz

WIRKUNG: beeinflusst das zentrale Nervensystem, fördert die Schlafbereitschaft, dämpfend, entspannend, hypnotisch, kataleptisch (bei Neurotikern nicht verwenden)

FARBLICHT-BESTRAHLUNG

Entweder man erwirbt ein Farb-Bestrahlungsgerät (Colortron) oder man funktioniert eine Schreibtisch- oder Nachttischlampe um. Der Lampenschirm darf nicht transparent sein. Man schneidet dann einen Karton in Größe der Austrittsöffnung des Lampenschirms zu, schneidet in der Mitte eine Öffnung und klebt hier die Farbfolie auf. Der Karton wird dann mit Klebestreifen an der Austrittsöffnung des Lampenschirms fixiert.

  • Der Abstand zur Körperoberfläche soll je nach Größe der zu bestrahlenden Fläche 30 - 50 cm betragen. Die von der Lampe ausgehende Wärme sollte nicht zu stark spürbar sein!
  • Einen dunklen, ruhigen Raum wählen
  • Nicht direkt in die Bestrahlungsquelle schauen!
  • Zusätzlich könnte man auch das Trinkwasser bestrahlen - dafür ein kleines unverzerrtes Glas verwenden und Wasser einfüllen - dieses 20 Minuten im Abstand von ca. 20 cm unter den Farblichtstrahler stellen und dann trinken.

Die Behandlungsvorschläge / Color-Therapie ersetzen nicht den Arztbesuch!